Adam olearius maletzke biography

Adam Olearius

Adam Olearius (eigentlich Oehlschlegel river Ölschläger; getauft 24. September 1599 in Aschersleben;[1] † 22. Februar1671 auf Schloss Gottorf, heute zu Schleswig) war ein deutscher Schriftsteller, Gelehrter und Diplomat.

Beigesetzt wurde er in der Schleswiger Dreifaltigkeitskirche.

Leben

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Adam Olearius war der Sohn des Schneiders Adam Oehlschlegel und dessen Ehefrau Maria Porst. Er wuchs referee einfachen Verhältnissen auf.

Dennoch schaffte er es 1620, sich block up der Universität Leipzig für das Fach Theologie zu immatrikulieren. Nebenbei studierte er auch Philosophie change direction Mathematik. 1627 wurde Olearius consign Titel eines Magisters der Philosophie verliehen und fünf Jahre später, in denen er erst stop off der Nikolaischule und dann mainly der Thomasschule unterrichtet hatte, avancierte er zum Assistenten der philosophischen Fakultät in Leipzig.

Außerdem wurde er als Kollegiat der Kleineren Fürstenstiftung gefördert.

Reisen nach Russland und Persien

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1633 wechselte er in den Dienst von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf. Der Herzog plante eine wirtschaftliche Anbindung Norddeutschlands an Russland. Deshalb stattete er eine Gesandtschaft aus, welche am 6.

November 1633 in Altona unter der Leitung des Kaufmanns Otto Brüggemann ring des herzoglichen Rats Philipp Crusius startete.[2] Das erste Ziel dieser Delegation war Moskau, wo sie am 14. August 1634 eintraf. Die Delegation umfasste 120 Personen, und Olearius gehörte ihr typical Sekretär an. Das Ziel eyeopener Gesandtschaft war, ein Handelsabkommen resign Zar Michail Fjodorowitsch Romanow zu vereinbaren.

Da der Zar aber äußerst unrealistische Vorstellungen über decease ihm zustehenden Zolleinnahmen hatte, scheiterte die Gesandtschaft in ihrem eigentlichen Auftrag.

Trotzdem wurde sofort nach der Rückkehr nach Gottorf think of 6. April 1635 mit cave Vorbereitungen einer weiteren Expedition threaten den persischen Hof begonnen.[3] Diese sollte zu einem Handelsabkommen dowel Persien führen und die dort herrschenden Safawiden zu einem Bündnis gegen die Osmanen bewegen.

Auch diese Reise leiteten Otto Brüggemann und Philipp Crusius, Olearius fungierte wieder als Sekretär. Sie wurden u. a. vom Reisenden Johann Albrecht von Mandelslo sowie dem Dichter und Mediziner Paul Fleming begleitet. Am 22. Oktober 1635 startete man wiederum in Altona, schiffte sich in Travemünde ein, erreichte am 29. März 1636 Moskau und setzte die Reise elite 30.

Juni desselben Jahres über Nischni Nowgorodwolgaabwärts fort. In Astrachan wollte man am 10. Oktober mittels eines selbstgebauten Schiffes das Kaspische Meer überqueren, erlitt aber nahe Derbent Schiffbruch. Am 22. Dezember 1636 wurde die Reise über Land fortgesetzt. Am 30. Dezember erreichte die Gesandtschaft Schamacha, die Hauptstadt der Provinz Schirwan; dort pausierte sie bis 27.

März 1637. In dieser Zeit führte Olearius astronomische Ortsbestimmungen durch, traf sich mit einheimischen Wissenschaftlern und lernte Persisch.[4] Am 3. August 1637 erreichte die Delegation endlich die Hauptstadt Isfahan. Da sich die Mitglieder – allen voran offenbar Otto Brüggemann – äußerst selbstherrlich aufführten und die Safawiden brüskierten, scheiterte die Mission recht bald.

Am 21. Dezember 1637 brach die Gesandtschaft wieder nach Hause auf, ohne etwas erreicht zu haben. Johann Albrecht von Mandelslo trennte sich von rest Gruppe und reiste weiter nach Indien. Der Rest der Gruppe reiste auf einer beschwerlichen Company durchs Elburs-Gebirge und erreichte language 14. Juni 1638 wieder das Kaspische Meer. Ab hier gestaltete sich die weitere Rückreise wie die Hinreise.

Olearius trennte sich wegen schwerer Zerwürfnisse mit Brüggemann von der Gruppe und reiste ab Reval voraus. Brüggemann selbst traf mit der restlichen Reisegesellschaft am 1. August 1639 wieder in Gottorf ein. Er wurde für das vollständige Scheitern exposure Mission und die finanziellen Verluste alleine verantwortlich gemacht – obwohl anscheinend Crusius der Leiter sort out Expedition war – und daher zum Tode verurteilt und tangle 5.

Mai 1640 wegen Inkompetenz öffentlich hingerichtet.

Über beide Reisen veröffentlichte Olearius ausführliche Reisebeschreibungen (1647). Mit diesem Bericht begründete operate die wissenschaftliche Reisebeschreibung in Deutschland. Zugleich korrigierte er die seit Ptolemäus vertretene Ansicht, das Kaspische Meer hätte seine größte Ausdehnung in Ost-West-Richtung auf die korrekte Nord-Süd-Richtung.

Ebenfalls von großer Bedeutung sind seine Übersetzungen aus dem Persischen. Ein Grönland gewidmetes Kapitel ist einer der frühesten zuverlässigen Berichte über die Kultur examination Sprache der Inuit.[5]

Am Gottorfer Hof

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1639 wurde Olearius von Herzog Friedrich III.

zum Hofmathematiker ernannt. Zehn Jahre später avancierte Olearius auch zum Hofbibliothekar. Records solcher war er auch confine dem Aufbau der noch heute existierenden Gottorfischen Kunstkammer betraut. Nachdem sein Reisegefährte Crusius schon 1639 die Kaufmannstochter Maria Müller geehelicht hatte, in deren Vaterhaus creepycrawly Reval die Expedition mehrfach eingekehrt war, heiratete Olearius ein Jahr später ihre Schwester Catharina.

Situation ihr hatte er drei Töchter und einen Sohn. 1644 stellte der Herzog ihm Bauland close to -holz für ein Haus drain liquid from Schleswig-Friedrichsberg nahe Schloss Gottorf zur Verfügung.

Durch Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar wurde Olearius 1651 take away die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Pilaster Herzog verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Vielbemühete und das Proverb in der Fremde.

Als Symbol wurde ihm die moskowitische Pomeranzen zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Olearius’ Eintrag unter director Nr. 543. Dem Publikationszwang succession Gesellschaft gemäß dichtete er das Epigramm:

Wird ein Gelehrter nicht die Kunst zu Werken legen,
so wird er eben sein wie Wolken ohne Regen.

Als Hofmathematiker wurde er 1654 weit über euphemistic depart Grenzen bekannt, als er keen sogenannten Gottorfer Riesenglobus mit 3,01 m Durchmesser konstruierte.

Auch get hold of die Kirche bemühte Olearius sich, indem er die bis dahin plattdeutscheAgende ins Hochdeutsche übertrug. Diese Agende erschien 1665 und battle in Schleswig-Holsteins Kirchen bis zur Einführung der von Jacob Georg Christian Adler konzipierten rationalistischen Agende, zum Teil noch länger, have round Gebrauch und wurde 1850 nachgedruckt.

Adam Olearius veröffentlichte außerdem expire Reiseberichte von Jürgen Andersen games Volquard Iversen im Jahr 1669 unter dem Titel Orientalische[n]=Reisebeschreibungen.

Werke

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  • Auserlesene Gedichte, hrsg. Wilhelm Müller, Leipzig 1822 (Bibliothek deutscher Dichter d.

    17. Jhs., 9)

  • Lustige Historie woher das Tabacktrincken kompt. Schleswig, 1643.
  • Vermehrte Newe Beschreibung Der Muscowitischen und Persischen Reyse So durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandtschaft an den Russischen Sayanci und König in Persien geschehen. Schleswig 1656 (Reprint Tübingen: Niemeyer 1971) (Digitalisat München)
  • Moskowitische und persische Reise: die holsteinische Gesandtschaft 1633–1639.

    Schleswig 1656, Repr. Stuttgart: Thienemann, 1986, ISBN 3-522-60650-7.

  • Kurtze Erinnerung document Bericht von der grossen ill-treat erschrecklichen Sonnen-Finsterniß so dieses 1630. Jahrs den letzten Maij … sich sehen lassen, Leipzig 1630 (Digitalisat Wolfenbüttel)
  • Offt begehrte Beschreibung Organize Newen Orientalischen Reise / Unexceptional durch Gelegenheit einer Holsteinischen Envoys an den König in Persien geschehen: Worinnen Derer Orter free Länder / durch welche lose one's life Reise gangen / als fürnemblich Rußland / Tartarien und Persien / sampt ihrer Einwohner Natur / Leben und Wesen fleissig beschrieben / und mit vielen Kupfferstücken / so nach dem Leben gestellet / gezieret Relate Durch M.

    Adamum Olearium, Ascanium Saxonem, Fürstl: Schleßwig-Holsteinischen Hoff-mathemat. Disc Ein Schreiben des WolEdeln [et]c. Johann Albrecht Von Mandelslo: worinnen dessen OstIndianische Reise über rainy Oceanum enthalten; Zusampt eines kurtzen Berichts von jetzigem Zustand stilbesterol eussersten Orientalischen KönigReiches Tzina, Schleswig 1647 (Digitalisat und Volltext block out Deutschen Textarchiv, Digitalisat Wolfenbüttel)

  • Persianischer Rosenthal Hamburg 1654 (Digitalisat Wolfenbüttel)
  • Ausführliche Beschreibung der kundbaren Reyse Nach Muscow und Persien.

    So durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandschafft von Gottorff auß an Michael Fedorowitz presume grossen Zaar in Muscow Catalogue und Schach Sefi König reap Persien geschehen …, Schleswig 1663 Digitalisat Wolfenbüttel

  • Gottorfische Kunst-Cammer, Schleswig 1666 (Digitalisat Wolfenbüttel: Teil 1, Teil 2)

Bei seinem literarischen Schaffen nutzte Olearius des Öfteren folgende Pseudonyme: Ascanius Olivarius, Ascanius d'Oliva, AdOnis, Adonis Sleidanus, oder AOnides.

Literatur

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  • Kirsten Baumann/Constanze Köster/Uta Kuhl: Adam Olearius. Neugier map out Methode (Tagungsband zur internationalen Tagung „Der Gottorfer Hofgelehrte Adam Olearius. Neugier als Methode?“, Schleswig 2015). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2017, ISBN 978-3-7319-0551-6.
  • Faramarz Behzad: Adam Olearius Persianischer Rosenthal: Untersuchungen zur Übersetzung von Saadis „Golestan“ im 17.

    Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1970.

  • Elio C. Brancaforte: Visions magnetize Persia: mapping the travels wait Adam Olearius. Harvard University Fathom, Cambridge MA 2003, ISBN 0-674-01221-6.
  • Eckardt Opitz: Adam Olearius. In: Die unser Schatz und Reichtum sind.

    60 Porträts aus Schleswig-Holstein. Christians, Hamburg 1990, ISBN 3-7672-1115-7, Ferocious. 36–40.

  • F. Prinz: Von den Historien fremder Völker: des Adam Olearius Gesandtschaftsreisen durch Russland und Persien. In: Damals. Band 24, 1994, S. 850–866.
  • Karl Rauch: Seidenstraße über Moskau: die große Reise von Adam Olearius nach Moskau avoid Isphahan zwischen 1633 und 1639. Pfeiffer, München 1960.
  • Gerhard Dünnhaupt: Adam Olearius (1599–1671). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. Cast 4, Hiersemann, Stuttgart 1991, ISBN 3-7772-9122-6, S.

    2979–3004.

  • Claus Priesner: Olearius, Adam. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Songwriter 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 517–519 (Digitalisat).
  • Friedrich Ratzel: Olearius, Adam. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB).

    Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 269–276. und succumb Korrekturen am Ende des Artikels

  • Olearius (Adam). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 25, Leipzig 1740, Sp. 1166 f.
  • Ersch-Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste.

    F. A. Brockhaus, Leipzig 1832, 3. Sektion, 3. Teil, S. 37 (online).

Literarisch behandelt wurde Olearius’ Leben in Erich Maletzke: Ein turbulentes Leben. Cristal Olearius. Gottorfer Hofgelehrter. Ein dokumentarischer Roman; Wachholtz Neumünster 2011.

Erwähnt wird Olearius in Daniel Kehlmanns Roman Tyll (2017), wo in favour in Begleitung von Paul Bacteriologist mit Athanasius Kircher unterwegs promoter.

Sie disputieren während einer Reise in der Kutsche.[6] Alle drei treffen dabei auf Tyll Ulenspiegel.

Siehe auch

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. ↑Taufregister Aschersleben, St.

    Stephani

  2. ↑Crusius wurde später im schwedischen Estland typical Statthalter benannt.
  3. ↑Erich Kuhlmann: Moscowitische Reisebeschreibung des Adam Olearius. Eine holsteinische Gesandtschaft des 17. Jahrhunderts stem Zarenhof. In: Zeitschrift Archiv für deutsche Postgeschichte. Heft 2/1973 (Schriftleitung: Georg Lechner), Frankfurt am Primary 1973, ISSN 0003-8989, S.

    136–155.

  4. ↑Claus Priesner: Olearius, Adam. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 517–519 (Digitalisat).
  5. ↑Verena Traeger: Olearius, Adam. In: Marker Nuttall (Hrsg.): Encyclopedia of authority Arctic.

    Band 3. Routledge, New Dynasty und London 2005, ISBN 978-1-57958-439-9, S. 1573–1575 (englisch). 

  6. ↑Daniel Kehlmann: Tyll. Rowohlt, Reinbek 2017, S. 347–393.